„Auferstehung ist unser Glaube – Wiedersehen unsere Hoffnung- Gedenken unsere Liebe.“ ( Hl. Augustinus)
Am 11. April 2025, während des abendlichen Angelusläutens, rief Gott, der Herr, unsere liebe Schwester M. Renata Dopf OSA zu sich ins Licht und ins Leben.
Nach einem Sturz am Mittwoch, dem 9.4.2025, bei dem sie sich den Oberschenkel brach, wurde sie im Juliusspital behandelt. Ihr gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich schnell und sie verstarb dort nach wenigen Tagen. Schwester Renata wurde am 7.5.1933 als achtes von 12 Kindern der Eheleute Franz und Maria Dopf in Stettbach geboren und auf den Namen Luise getauft. Von 1939 bis 1947 besuchte sie die Volksschule in Stettbach, danach zwei Jahre lang die Hauswirtschaftliche Berufsschule in Schweinfurt.
Von 1949 an arbeitete sie in verschiedenen Haushalten. Nach ihrem Eintritt 1952 in die Gemeinschaft der Ritaschwestern bereitete sie sich auf den Besuch des Kindergärtnerinnenseminars St. Anna in Würzburg vor, das sie von 1952 bis 1954 besuchte und mit dem staatlichen Examen abschloss.
1954 begann sie das Noviziat, legte am 13.10.1956 ihre ersten Gelübde ab. Am 25.10.1959 band sie sich in der Profess auf Lebenszeit an die Gemeinschaft.
Als Kindergärtnerin war Sr. Renata an verschiedenen Orten tätig: von 1955 bis 1959 im Kleinkinderheim am Mutterhaus, von 1959 bis 1963 im Kindergarten St. Elisabeth in Würzburg. Von 1963 bis 1969 hatte sie die Leitung im Kindergarten der Pfarrei Maria Königin in Lüdenscheid. Danach war sie bis 1972 in Gramschatz und dann bis 1981 in Reichenbach bei Münnerstadt. Nachdem dieser Kindergarten aufgelöst wurde, war sie noch bis Nov.1984 im Kindergarten Hl. Kreuz in der Zellerau in Würzburg tätig.
Sr. Renata war eine begeisterte und begeisternde Kindergärtnerin und brachte ihre Talente ein. Sie konnte gut singen, spielte Gitarre und schon in der Volksschule stand in ihrem Zeugnis, dass sie gut zeichnen und gestalten konnte. Mit diesen Fähigkeiten bereicherte sie die Arbeit mit den Kindern und gestaltete ihre Krippenfiguren. Viele Jahre baute sie regelmäßig im Mutterhaus mit ihren Figuren die Krippe auf und schenkte damit uns und allen, die ins Haus kamen, viel Freude. Die Krippendarstellung begann bereits mit der Verkündigung an Maria, der Geburt Jesu, den Hirten und Dreikönigen. Es folgten viele verschiedene Szenen aus dem Leben Jesu, die Hochzeit zu Kana, der Einzug in Jerusalem und das Abendmahl.
Sr. Renata hat ihre kreative Arbeit immer mit Verkündigung verbunden und dabei vielen Menschen vom Glauben erzählt. Für mich war es ein sinniges Zusammentreffen, als während ihrer letzten Atemzüge im Krankenhaus die Glocken des Angelusläutens hörbar waren.
Nach der Phase ihrer beruflichen Arbeit als Kindergärtnerin wechselte Sr. Renata 1987 bis 1993 in den Konvent St. Barbara in Würzburg und sorgte dort im Haushalt für die Schwestern. Ins Mutterhaus zurückgekommen entdeckte sie für sich die Gartenarbeit als kreative Aufgabe. Der Garten, auf dem heute das Hospiz steht, war mehrere Jahre ihr Betätigungsfeld, trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen. Sie liebte die Blumen. Jede Schwester bekam von ihr zum Namenstag ein Sträußen Blumen und eine schön gestaltete Glückwunschkarte. Da hat sie niemanden vergessen. Sie hatte viele Kontakte und alle wurden beschenkt.
Sr. Renata ist selbstbestimmt ihren Weg gegangen und blieb ein aktiver Mensch. Sie war oft auch anstrengend. In den Jahren des Älterwerdens hat die zunehmende demenzielle Erkrankung vieles erschwert. Die Pflegerinnen brauchten bei der Betreuung und Pflege viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Ich danke Sr. Hildegard, allen Pflegerinnen und den Mitschwestern für ihren Dienst und ihr Verständnis für Schw. Renata.
Die Angehörigen haben Schwester Renata regelmäßig besucht und ihr damit Freude gemacht. Sie bekam immer Post von ihrer Schwester in USA. Herzlichen Dank für alle Verbundenheit.
Wir übergeben Sr. Renata dem dreifaltigen Gott, den sie sehr verehrte, dem Vater, dem sie vertraute und seinen menschgewordenen Sohn, der sie erlöst hat, dem hl. Geist, der in ihr Wohnung genommen hat.
Wir wissen sie nun angekommen und geborgen in Gottes Frieden und in seinem großen Erbarmen. Das Licht und das Leben darf sie nun in der Ewigkeit schauen und erfahren.
Am Donnerstag, dem 17. April 2025, geleiten wir sie um 13.30 Uhr auf dem Hauptfriedhof in Würzburg zu Grabe. Den Auferstehungsgottesdienst feiern wir für sie zu einem späteren Zeitpunkt in der Mutterhauskapelle.
Würzburg, den 14. April 2025
Für die Kongregation der Ritaschwestern
Schw. Rita-Maria Käß OSA
Generaloberin