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„Meine Seele preist die Größe des Herrn“

Der Lobgesang Mariens – das Magnificat – stand beim Treffen der Weggemeinschaft im Mittelpunkt des Abends. Schwester Carmen hatte im Vorfeld des Abends eingeladen, eine Darstellung, ein Bild oder eine Statue von Maria mitzubringen, „die du gerne anschaust“.

Wir waren alle eingeladen zu erzählen, was wir damit in Verbindung bringen, welche Beziehung wir zu Maria haben. Die Bibelstelle des Magnificat aus dem Lukasevangelium (Lk 1, 46-55) lasen wir zunächst aus der Einheitsübersetzung. Nach einer Stille raunte jedeR den Vers oder das Wort, das im Herzen aufgetaucht ist, vor sich hin. Im Vergleich dazu lasen wir das Magnificat aus der „Bibel in gerechter Sprache“.
Maria singt:
»Meine Seele lobt die Lebendige, und mein Geist jubelt über Gott, die mich rettet.
Sie hat auf die Erniedrigung ihrer Sklavin geschaut.
Seht, von nun an werden mich alle Generationen glücklich preisen, denn Großes hat die göttliche Macht an mir getan, und heilig ist ihr Name.
Ihr Erbarmen schenkt sie von Generation zu Generation denen, die Ehrfurcht vor ihr haben.
Sie hat Gewaltiges bewirkt.
Mit ihrem Arm hat sie die auseinander getrieben, die ihr Herz darauf gerichtet haben, sich über andere zu erheben.
Sie hat Mächtige von den Thronen gestürzt und Erniedrigte erhöht, Hungernde hat sie mit Gutem gefüllt und Reiche leer weggeschickt.
Sie hat sich Israels, ihres Sklavenkindes, angenommen und sich an ihre Barmherzigkeit erinnert, wie sie es unseren Vorfahren zugesagt hatte, Sara und Abraham und ihren Nachkommen für alle Zeit.«

Jeden Vers lasen wir gemeinsam dreimal. Beim anschließenden Austausch wurde deutlich, wie aufschlussreich es ist, eine so vertraute Bibelstelle in einer ganz neuen Übersetzung zu lesen und wirken zu lassen.
Mit einem Magnificat-Lied beendeten wir den thematischen Teil des Abends und ließen bei Abendessen und Beisammensein das Treffen ausklingen.