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Ritaschwester Vinzentia Vollmer ist gestorben

In den Morgenstunden des 20.Novembers 2017 durfte, nach einem langen Leben im Dienst an den Brüdern und Schwestern, unsere liebe Schwester M. Vinzentia Vollmer OSA zu Gott, ihrem Schöpfer, heimgehen. Sie war 83 Jahre alt.

Schw. Vinzentia  wurde am 13. Februar 1934 in Bettmar, Kreis Hildesheim, als sechste von sieben Geschwistern, geboren und auf den Namen Christine getauft. Mit vier Jahren kam sie als Pflegekind nach Hilkerode in ein Kinderheim, das von Schwestern geführt wurde und verbrachte dort ihre Kindheit. Das war ein tiefer, schmerzlicher Einschnitt und blieb ein Leid im Leben von Schw. Vinzentia, weil damit die Geschwister getrennt wurden.

Von 1940 bis 1948 besuchte sie die achtjährige Volksschule in Hilkerode. Danach arbeitete sie zunächst vier Jahre im dortigen Kindergarten und dann zwei Jahre im Schwesternhaus mit.  Außerdem besuchte sie von 1948 bis 1950 die Landwirt-schaftliche Berufsschule.

1954 wechselte sie als Angestellte ins Krankenhaus Duderstadt. Sie arbeitete dort bis 1959 auf Station, im Speisesaal und in der Apotheke. Ihrer Heimat, dem Eichsfeld und ihren Angehörigen blieb sie bis ins hohe Alter verbunden; auch mit augustinischen Mitbrüdern aus dem Eichsfeld pflegte sie Kontakt.

Schw. Vinzentia trat am 15. September 1959 in unsere Gemeinschaft ein und wurde von 1960 bis 1963 im Luitpoldkrankenhaus Würzburg zur Krankenschwester ausgebildet. Danach begann sie das Noviziat und am legte am 11.10.1965 ihre ersten Gelübde und die Profess ab. Am 11.10.1970 band sie sich für immer an unsere Gemeinschaft.

Schw. Vinzentia war eine gewissenhafte Krankenschwester und übte ihren Beruf gerne aus. In den Studienseminaren war sie Krankenschwester und Mutterersatz zugleich. Bauchweh und Heimweh lagen bei den Buben nah beieinander.

Ihre Einsatzorte als Krankenschwester waren das Studienseminar in Weiden von 1966 bis 1969 und Münnerstadt von 1969 bis 1972. Von 1972 bis 1978 war sie in der ambulanten Krankenpflege in der Pfarrei Heilig Kreuz, Würzburg, tätig und  von 1978 bis 1981 in Duisburg. Danach betreute sie von 1981 bis 1988 die Schüler im Seminar Bad Königshofen. 1988 kam sie dann ins Mutterhaus zur Pflege unserer Schwestern, bis 1994.

Mit 60 Jahren brach Sr. Vinzentia noch einmal auf und kam nach Luzern. Im Haus Maria Rita sorgte sie mit für Gäste, Studenten, für Haus und Garten. Viele kleine Handgriffe und Dienste hat sie dort 20 Jahre lang den Menschen, dem Haus und den Mitschwestern geschenkt.

Schw. Vinzentia war ein froher Mensch mit einem liebevollen Lächeln, zurückhaltend, und doch war sie in Beziehung mit den Menschen, wusste um ihre Nöte und Sorgen; sie konnte und wusste auch selbst viel zu erzählen. Seitdem sie wieder in Würzburg ist, fragen in Luzern immer wieder Menschen nach ihr und vermissen sie.

Ein Oberschenkelhalsbruch machte es nötig, dass wir sie im April 2016 ins Mutterhaus zurückholen mussten. Es war kein leichter Schritt für Schw. Vinzentia. Sie war gerne in Luzern und dort sehr verbunden mit Schw. Assunta. Manchmal träumte sie davon, Luzern noch einmal zu besuchen.

Schw. Vinzentia war gern mit den Mitschwestern zusammen und auf unserer Pflegeabteilung hat sie sich mit Schw. Hemma angefreundet. Es war anrührend, wie beide – in der je eigenen Gebrechlichkeit – diese Freundschaft gelebt haben. Ich danke allen, die sich um Schw. Vinzentia sorgten, sie begleiteten und pflegten und ihr Gutes getan  haben.

Schw. Vinzentia hat viel und gern gearbeitet, ihr Körper war verausgabt, ihr Geist war  manchmal überraschend wach und schlagfertig und ihr Wille stark. Die letzte Wegstrecke  war ein langsames Erlöschen ihres irdischen Lebenslichtes. Wir danken Schw. Vinzentia für ihr Lebens- und Glaubenszeugnis und für ihre Hingabe an Gott und die Gemeinschaft. Wir wissen sie geborgen in Gottes liebendem Erbarmen, in seinem Frieden und seiner  Freude

Am Donnerstag, dem 23. November 2017, um 13:30 Uhr geleiten wir unsere Schwester Vinzentia auf dem Hauptfriedhof zu Grabe. Anschließend feiern wir in der Kapelle des Mutterhauses für sie die hl. Messe.

Würzburg, den 20. November 2017
Für die Kongregation der Ritaschwestern

Schwester Rita-Maria Käß OSA, Generaloberin