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Ritaschwester Petra Dörr ist gestorben

Gott rief in den Morgenstunden des 3. Dezember 2019, nach einem erfüllten Leben im Dienst an den Schwestern und Brüdern, unsere liebe Schwester M. Petra Dörr OSA zu sich in die ewige Heimat.

Nach einem Sturz am Sonntagabend in ihrem Zimmer musste sie operiert werden und starb kurz danach auf der Intensivstation des Juliusspitals.

Schw. Petra wurde am 14.7.1928 in Deubach, Landkreis Tauberbischofsheim, als achtes Kind geboren und auf den Namen Pia getauft.

Von 1936 – 1943 besuchte sie die achtjährige Volksschule in Deubach, danach die zweijährige Landwirtschaftliche Berufsschule für Mädchen in Oberballbach bei Tauberbischofsheim. Bis zu ihrem 22. Lebensjahr arbeitete sie im elterlichen Haushalt.
Am 1.3.1950 trat sie in die Gemeinschaft der Ritaschwestern ein und wurde noch vor dem Noviziat im Luitpoldkrankenhaus in Würzburg zur Krankenschwester ausgebildet; sie beendete diese mit der Note sehr gut. Von 1952 bis 1954 war sie im Noviziat und am 8.5.1957 band sie sich in der Profess auf Lebenszeit für immer an unsere Gemeinschaft.
Schw. Petras berufliche Tätigkeit war und blieb die Krankenpflege. Ein Versuch, sie in der Schweiz auch zur Hauswirtschaftsleiterin auszubilden, war wohl, aus ihrer Sicht, ein unnötiger Umweg. Sie blieb Krankenschwester und war das mit großer Kompetenz, Hingabe und Herzblut.
An vielen Orten war Schw. Petra in der häuslichen Krankenpflege tätig: In Würzburg St. Bruno, in Hausen, im Seminar in Münnerstadt, in Hl. Kreuz in Würzburg, in Reyer-sbach und in Bad Königshofen.
1980 wurde sie zur Fachschwester für Gemeindekrankenpflege in Arenberg bei Koblenz ausgebildet. Danach übernahm sie von 1980 bis 1988 die Sozialstation Oberwerrn und von 1988 bis 1995 die Leitung der Sozialstation Hl. Kreuz in Würzburg. Für ihren langjährigen, aufopferungsvollen Dienst in der Häuslichen Krankenpflege bekam sie 1995 das goldene Caritaskreuz verliehen.
Schw. Petra war eine couragierte Krankenschwester, die zu allen Menschen ging und der auch die Bedürftigen am Herzen lagen

In mehreren Konventen war ihr auch die Aufgabe der Oberin anvertraut. Sie war großzügig und liebte es, mit den Schwestern Wanderungen und Ausflüge in die Natur zu machen. Sie hatte eine große Liebe zur Schöpfung und zum Schöpfer. Sie konnte staunen und sich freuen und dankbar sein.

Mit 67 Jahren schied Schw. Petra aus dem aktiven Dienst in der ambulanten Pflege aus. Ihr wurden die älteren Schwestern im Konvent in Marienfried anvertraut. Das war eine große Umstellung für Schw. Petra.
Im Jahr 2000 kam sie dann ins Mutterhaus und übernahm Aufgaben im Haus, im Refektor und in der Küche. In dieser Zeit betreute sie auch ihre drei Jahre ältere Schwester Marianne, die ebenfalls Ritaschwester war. In den letzten Jahren vermisste sie diese und fragte immer wieder nach ihr. Mit ihren Angehörigen, mit den Nichten und Neffen, war sie sehr verbunden.
Ihre gesundheitliche Situation und ein Sturz machten es nötig, 2014 in das damalige Alten- und Pflegeheim Haus Clara umzuziehen.

Schw. Petra war in ihren Äußerung direkt. So, wie sie es meinte, sagte sie es auch und das kam nicht immer gelegen. Sie hatte eine raue Schale mit einem weichen Kern. Mit ihrer humorvolle Art und den Gedichten, die sie auswendig konnte, hat sie gerade im Alter bereichert.

Schw. Petra ist in den Advent hinein gestorben. Ihre Sehnsucht und Ihr Warten auf den Herrn finden jetzt Erfüllung im Lichte Gottes. Ich danke Schw. Petra für ihr langes, segensreiches Wirken und Beten in unserer Gemeinschaft. Von ihrem Lebenswerk, das reich war an Arbeit, an Dasein für die Menschen und an Liebe und Treue zur Gemeinschaft, darf sie nun ausruhen. Gott schenke ihr seinen Frieden und lasse Schw. Petra nun in seinem Lichte leben.
Mein Dank gilt ebenso den Mitschwestern, dem Pflegepersonal und unseren Ehrenamtlichen in Haus Hannah, allen, die sich um Schw. Petra kümmerten und ihr hilfreich zur Seite standen.

Am Freitag, dem 6. Dezember geleiten wir sie um 12:45 Uhr auf dem Hauptfriedhof zu Grabe. Anschließend feiern wir in der Kapelle des Mutterhauses für sie die hl. Messe. 

Würzburg, den 3. Dez.2019
Für die Kongregation der Ritaschwestern

Schw. Rita-Maria Käß OSA
Generaloberin