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Ritaschwester M. Henriette Dürbeck OSA gestorben

Vorbereitet und still ist am frühen Morgen des 9. Februar 2019, am Gedenktag der Augustinerin Anna Katharina Emmerick, unsere liebe Schwester M. Henriette Dürbeck OSA nach einem langen Leben von Gott in die ewige Heimat gerufen worden.

Schwester Henriette wurde am 15. Januar 1930 als zweites Kind der Eheleute Adam und Martha in Königshofen im Grabfeld geboren und am 16. Januar 1930 auf den Namen Rita Maria getauft. Von 1936 bis 1944 besuchte sie die Volksschule Königshofen i.Gr. und anschließend bis 1946 die Landwirtschaftsschule. Danach war sie auf dem großen landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern tätig.

Schon als junge Frau bekam sie Unterricht an der Orgel und spielte sie in ihrer Heimatpfarrei neun Jahre lang.

Am 1.12.1952 trat Schw. Henriette in unsere Gemeinschaft ein. Sie begann am 27.10.1953 ihr Noviziat und legte am 11. Oktober 1955 die ersten, am 11. Oktober 1958 die Gelübde und Profess auf Lebenszeit ab. Ihre ein Jahr jüngere Schwester, Schw. Hyacintha, war bereits Ritaschwester. An das Noviziat schloss sich von 1955 bis 1957 die zweijährige Ausbildung zur Kindergärtnerin und Hortnerin im Seminar St. Hildegard in Würzburg an. In allen Zeugnissen werden Schw. Henriette gute Noten, Fleiß, Strebsamkeit und eine besondere Gabe im Umgang mit Kindern bescheinigt. Sie erwarb 1957 auch die Missio canonica.

Schon in der Ausbildung zeigten sich ihre Begeisterung und Liebe zum Beruf der Erzieherin. An vielen Orten leitete sie den Kindergarten. Noch zu ihrem 80. Geburtstag gratulierten Eltern aus dem Kindergarten St. Barbara und dankten, dass sie den Kindern viele Bausteine für ihr Lebensfundament gab und auch den Eltern mit Rat und Tat zur Verfügung stand.

Schw. Henriette wirkte insgesamt 36 Jahre als Erzieherin. Von 1957-1963 in Reichenbach, von 1963-65 im Hort von St. Elisabeth, Würzburg. Von 1965 bis1966 war sie Präfektin im Knabenseminar in Bad Königshofen. 1966 bis 1969 leitete sie den Kindergarten St. Rita am Mutterhaus und von 1969 bis 1975 in St. Barbara. Danach war sie nochmals bis 1981 in St. Elisabeth. Dann führte sie ihr Weg nach Duisburg. Auch dort war sie bis 1988 Kindergartenleiterin. Gesundheitlich etwas angeschlagen, kam sie zurück und übernahm den Kindergarten St. Bruno in Würzburg, bis sie 1993 ihre Tätigkeit als Erzieherin beendete und in das Erholungshaus Marienfried im Steinbachtal umzog. Dort war sie im Haus tätig, spielte die Orgel und machte Besuchsdienste. In Marienfried genoss sie ihren Ruhestand und den Kontakt zur Natur. Sie kannte die Namen vieler Vögel, liebte die Blumen und alles, was sich im Garten zeigte.

Zunehmend bekam Schw. Henriette gesundheitliche Beschwerden und wechselte 2008 ins Mutterhaus. Ihre gesundheitliche Situation machte es nötig, ins ehemalige Haus Clara umzuziehen, wo sie Hilfe und Unterstützung bekam. Die letzten Jahre von Schw. Henriette waren von Schmerzen, Gebrechlichkeit und körperlichen Einschränkungen geprägt. Jesus nahm sie in seine Kreuzesnachfolge hinein. Diesen Weg ging sie tapfer, geduldig und in der Verbindung zu ihrem Herrn. Da war sie uns ein großes Vorbild.

Es ist vielleicht eine besondere Würdigung, dass sie am Gedenktag der Augustinerin Anna-Katharina Emmerick sterben durfte. In der Einführung im Messbuch zu deren Tag steht: „Ihre letzten zehn Lebensjahre waren von Schmerzen geprägt. Selbst unheilbar krank und leidend gab sie anderen Kraft“. Das kann auch von Schw. Henriette gesagt werden. Jeder Besuch hatte auch etwas Aufbauendes. In einem kleinen Büchlein von ihr steht die handschriftliche Notiz: „Herr, würdige mich, deine Last zu tragen, weil es so unsagbar herrlich ist, DEIN zu sein.“

Trotz ihrer Beschwerden und Schmerzen hat sie gerne gelebt, blieb den Menschen zugewandt und die Gemeinschaft war ihr wichtig. Vor allem wollte sie an den Treffen ihrer Konventsgruppe „Fiat“ teilnehmen. Oft war sie sehr schwach, aber in ihre Gruppe wollte sie und fühlte sich in dieser Gemeinschaft aufgehoben.

Ich danke Schw. Henriette für ihr Lebens und Glaubenszeugnis und für ihr Wirken bei den Kindern und Eltern und in unserer Gemeinschaft. Ich danke ihrer Schwester, Schw. Hyacintha, die sie in den vergangenen Monaten treu begleitet hat. Fast jeden Tag haben sie zusammen den Rosenkranz gebetet und am Sterbetag saß sie an ihrem Bett. Herzlichen Dank und Vergelt’s Gott sage ich den Mitarbeiterinnen in der Pflege, die sie sieben Jahre lang betreut und gepflegt haben.

Zehn Tage vor ihrem Tod sagte sie mir im Visitationsgespräch: „Ich war immer gerne Ritaschwester“ und später sagte sie, dass sie spürt, dass jetzt die Zeit gekommen ist, heimzugehen. Vorbereitet und bewusst ging sie Christus ihrem Bräutigam entgegen.

Am Donnerstag, dem 14. Feb. 2019, um 13:30 Uhr geleiten wir unsere Schwester Henriette auf dem Hauptfriedhof in Würzburg zu Grabe. Anschließend feiern wir in der Kapelle des Mutterhauses für sie die hl. Messe.

Würzburg, den 9. Februar 2019

Für die Kongregation der Ritaschwestern
Schwester Rita-Maria Käß OSA, Generaloberin