Mitte Januar und Anfang Februar haben wir uns zu weiteren Vorbereitungstagen auf unser Generalkapitel getroffen. Diesmal ging es um das Gelübde der Armut, Gütergemeinschaft im augustinischen Sinn, und um das Gelübde der gottgeweihten Ehelosigkeit. P. Dr. Christian Rentsch OSA gab uns wieder wertvolle Impulse für den gemeinsamen Austausch. Alle Schwestern, die es ermöglichen konnten, waren daran beteiligt, ebenso unsere Weggefährtinnen.
Bei der Gütergemeinschaft wurde deutlich, dass es darum geht, wirklich in Gemeinschaft zu leben, nicht nur materiellen Besitz miteinander zu teilen, sondern vor allem auch Begabungen, Fertigkeiten, Einsichten, kreative Ideen, etc. Das erfordert das stetige Bemühen um Akzeptanz und Anerkennung eines jeden Mitglieds der Gemeinschaft.
Im Blick auf die gottgeweihte Ehelosigkeit stand nicht der Verzicht auf Sexualität im Vordergrund. P. Christian: „Ein Leben ohne körperlich ausgelebte Sexualität ist möglich – eines ohne Intimität ist grau, leer und kalt.“ Er erläuterte, dass unser Ordensvater zwar seine Schwierigkeiten mit der Sexualität hatte, nicht aber mit recht verstandener Intimität in Freundschaft und dem gegenseitigen Mitteilen von schönen und schwierigen Erlebnissen. „Mit Alypius und Nebridius teilt er seine Trostlosigkeit und Verzweiflung (conf. 6,11), er kann mit Freunden lachen und scherzen, die Abwesenden schmerzlich vermissen und die Wiederkehrenden herzlich begrüßen (conf. 4,13). Es ist ihm ein Anliegen, von seinen engsten Vertrauten wirklich gekannt zu werden,“ so P. Christian. Wirkliche Intimität in Gemeinschaft verwirkliche sich z.B. darin, gemeinsam kreativ zu sein, eine Wellenlänge miteinander zu haben, gemeinsam an einer Sache zu arbeiten, Krisen und Probleme miteinander zu bewältigen, nicht zuletzt im geistlichen Austausch.
Als Moderatorin begleitete uns kompetent wieder Frau Inge Metzemacher, die auch beim Generalkapitel nach Pfingsten anwesend sein wird.