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Fünf unserer Schwestern schauen auf viele Jahre gelebte Profess zurück

Herzlich begrüßt Generalvikarin Sr. Angela Zehe die Mitschwestern und alle Gäste, die am 14. Mai zum Fest gekommen sind. Die Feier beginnt am Vormittag mit dem Gottesdienst. Nach zweijähriger Corona-Pause kann im Mutterhaus wieder öffentlich gefeiert werden. Fünf Schwestern schauen auf viele Jahre gelebte Profess zurück.

Ein ganz seltenes Jubiläum feiert die 101-jährige Sr. Andrea Winter .Sie hat ihre ersten Gelübde vor 70 Jahren abgelegt. Mit fester Stimme spricht sie nach der Predigt die Worte: „Ich, Sr. Andrea, bekräftige meine Hingabe an dich.“ Auch die anderen sagen diesen Satz vor dem Altar und Sr. Angela entzündet ihre Kerzen an der Osterkerze. Sr. Jakoba Ullrich und Sr. Josefine Zahn blicken auf 65 Professjahre zurück, Sr. Siglinde Voit dankt für 60 Professjahre und Generaloberin Sr. Rita-Maria Käß feiert 40 Jahre Profess. Am Schluss steht das Gedenken an die Schwestern, die sich damals mit auf den Weg gemacht hatten und schon von Gott heimgerufen wurden.

Domkapitular Dr. Helmut Gabel zelebriert den Gottesdienst und spricht über die beiden Stellen aus der Hl. Schrift, die sich die Schwestern ausgesucht hatten. In der Lesung aus dem 1. Buch der Könige geht es um das hörende Herz. In der Erzählung aus dem Johannesevangelium hören wir, wie Jesus Maria von Magdala beim Namen ruft. „Was haben Sie nicht schon alles gehört im Lauf Ihres Lebens“, beginnt Helmut Gabel seine Predigt und erinnert an die Dienste der Schwestern in der Kranken- und Familienpflege, im Kindergarten und in der Leitung der Gemeinschaft. „ Das Hören nach außen braucht auch das Hören nach innen“, sagt er später und deutet die Bitte des Salomo in der Lesung so: „Gib mir einen inneren Spürsinn, worauf ich hören soll.“ Es sei so wichtig, nach innen zu hören, weil Gott nicht nur im Außen zu uns spricht, sondern vor allem durch die leise Stimme des Herzens. Helmut Gabel verweist auf Maria von Magdala im Evangelium. In ihrem Innern seien nach dem Tod Jesu sicher viele Stimmen der Trauer, der Resignation, der Verzweiflung zu hören gewesen, aus denen sie sich jedoch von Jesus herausholen lässt, als er ihren Namen sagt: Maria. Sie habe ein hörendes, ein berührbares, ein fühlendes Herz gehabt. „Ich glaube, das auch Sie, liebe Jubilarinnen, so ein Herz haben und immer wieder die Stimme Jesu hören, wenn er sie beim Namen ruft und ihnen sagt: Du bist mir kostbar und wichtig. Ich war bei dir in schönen und in schweren Tagen. Ich bin bei dir in Gesundheit und in Krankheit, in Freude und in Traurigkeit, im Leben und im Sterben. Ich bin bei dir alle Tage.“

Nach dem Gottesdienst gibt es an diesem sonnigen Maitag einen Stehempfang im Hof. Schwestern, Bekannte und Verwandte gratulieren den Jubilärinnen. Die geladenen Gäste bleiben zum Mittagessen und manche noch zum Kaffee. Der Festtag endet mit einer feierlichen Vesper in der Kapelle des Mutterhauses.

 

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