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Abschied in der Pfarrei Heilig Kreuz

1925 waren Ritaschwestern in den Würzburger Stadtteil Zellerau gezogen. Die Pfarrkirche Hl. Kreuz gab es damals noch nicht. Am Sonntag, dem 20. Februar 2022, wurden die drei Schwestern verabschiedet, die zuletzt im Schatten der Pfarrkirche gewohnt hatten.

Im Gottesdienst sagte Diakon Ulrich Wagenhäuser: „Unser Bischof hat in den letzten Wochen und Monaten immer betont, dass die Pastoral caritativer werden muss. Das haben Sie, der Orden, bereits damals erkannt. Als sie hier angefangen haben, diakonisch zu wirken – zuerst in der Alten-, Kranken- und Familienpflege, wenig später im Kindergarten -, hat es noch gar keine Pfarrei Hl. Kreuz gegeben; sie wurde erst 1935 errichtet.“

Die Sozialraumorientierung, von der heute in der Kirche gesprochen wird, war von Anfang an das Bestreben der Schwestern. Mit den Menschen leben, ihnen in ihren Nöten beistehen und so die Botschaft von der Liebe Gottes verkünden, das prägte die Anwesenheit der Schwestern von Anfang an bis heute, auch wenn seit 2001 niemand mehr als Krankenschwester oder Erzieherin angestellt war. Doch die Schwestern waren da, machten ehrenamtlich Besuche bei alten Menschen, brachten sich in die Gottesdienste ein und hielten Kontakt mit den Leuten in der Pfarrei.

„Gemeinde lebt von Begegnungen, sowohl im gottesdienstlichen Bereich, als auch im rein menschlichen,“ brachte es Schw. Scholastika bei ihrer Verabschiedungsrede auf den Punkt.  Auch das fürbittende Gebet war den Schwestern wichtig. Schw. Gerlinde: „Als Schw. Carmen und ich vor drei Jahren vom Dallenberg in die Zellerau zogen, haben wir mit Schw. Scholastika überlegt, was unsere Aufgabe in dieser Pfarrei Hl. Kreuz sein kann. Wir haben erkannt, dass wir die Anliegen der Menschen, denen wir begegnen, mit in unser Gebet nehmen und als betende und Anteil nehmende Frauen präsent sein wollen – und das haben wir getan.“

Auch Pfarrvikar P. Leonard Szewczyk SDB und ein Mitglied des PGR-Leitungsteams, Marion Werner, dankten den Schwestern herzlich für Ihre Anwesenheit und ihren Dienst in der Pfarrei. Der Weg von der Sanderau, wo die Schwestern jetzt im Mutterhaus leben werden, in die Zellerau sei ja mit der Straßenbahn in 20 Minuten zu schaffen. So könne man in Verbindung bleiben. Kleine Zeichen der Dankbarkeit waren Blumen und Gutscheine für Schw. Scholastika Dietrich, Schw. Carmen Fuchs und Schw. Gerlinde Schaut und jede Menge gute Wünsche für die Zukunft.

Wenn mit der Auflösung des Konvents in der Sedanstraße eine 97jährige Tradition zu Ende geht, so sind die Ritaschwestern doch nicht aus dem Stadtteil Zellerau verschwunden. Im Exerzitienhaus Himmelspforten leben drei Schwestern. Eine von ihnen, Schw. Inge Grehn, ist schon viele Jahre im Pfarrgemeinderat, sowie als Lektorin, Kantorin und Kommunionhelferin tätig. Sie wird sich auch weiterhin aktiv in der Pfarreiengemeinschaft Hl. Kreuz – St. Elisabeth einbringen.

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